- Pfarrei St. Lambertus
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In eigener Sache

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Pfarrmitglieder,
Im Dezember 2024 habe ich Herrn Bischof Dr. Overbeck mitgeteilt, dass ich die Leitung der Pfarrei St. Lambertus im Jahr 2025 niederlegen möchte. Dazu haben mich sowohl berufliche als auch persönliche Gründe bewogen, die vielfältig sind und die ich an dieser Stelle nicht vollständig darlegen kann. Leicht gemacht habe ich mir diese Entscheidung nicht. Jedoch meine ich, dass ich mit 60 Jahren und nach 25 Jahren als Pfarrer - davon 7 Jahre in St. Andreas und 18 in der ab 2007 gebildeten Großpfarrei St. Lambertus - jetzt den richtigen Zeitpunkt gefunden habe. In dem Vierteljahrhundert meiner Amtszeit als Pastor, Dechant und Pfarrer bei Ihnen habe ich zwei schwerwiegende und weitreichende Umstrukturierungen durchführen müssen. Für die nächste, die weitere Fusion der bestehenden Großpfarreien zu noch größeren Gebilden, fehlt mir die Kraft. Wenn ich zudem davon ausgehe, dass auch danach noch weitere Strukturmaßnahmen folgen werden, bin ich ganz sicher, dass ich, schon aus gesundheitlichen Gründen, nicht mehr der Richtige bin, um Sie und unsere Pfarrei St. Lambertus auf diesem Wege mit ausreichender Energie zu begleiten.
Meinem Wunsch entsprechend werde ich nun wieder Priester ohne Leitungsaufgaben und werde mich der Sakramentenspendung, der Feier der Hl. Messe und der alltäglichen Seelsorge widmen, ein Berufsfeld, für das ich vor nunmehr 34 Jahren angetreten bin und für das mir im Laufe der Jahre weniger und weniger Zeit zur Verfügung gestanden hat.
Meine Amtszeit endet mit dem Kirchenjahr, also zum 29.11.2025. Zu diesem Datum habe ich Herrn Bischof Dr. Overbeck gegenüber den Verzicht auf die Pfarrei St. Lambertus erklärt, wie es das Kirchenrecht vorschreibt. Da unser Bischof so freundlich ist, mir für den Übergang eine Sabbatzeit zu gewähren, feiere ich meine letzte Hl. Messe mit der Pfarrei St. Lambertus bereits am Sonntag, 21.9.2025 um 11.15 Uhr in der Pfarrkirche St. Lambertus. An diesem Sonntag wird es sowohl in St. Andreas (für Rüttenscheid) als auch in St. Hubertus (für Bergerhausen) eine Hl. Messe zu einer früheren Uhrzeit geben sowie die drei üblichen Vorabendmessen am Samstag in den Kirchen St. Hubertus, St. Lambertus und St. Ludgerus. Das entspricht dem Wunsch des Pastoralteams, das auf diese Weise die Möglichkeit hat, am Abschiedsgottesdienst teilzunehmen.
Während ich dies schreibe, ist mir noch unbekannt, wo ich meinen Dienst in Zukunft verrichten werde. Bisherige Gespräche dazu haben noch kein endgültiges Ergebnis erbracht und ich rechne damit, dass mir die Entscheidung unseres Bischofs nach Ostern mitgeteilt werden wird. Falls das für den Redaktionsschluss der Pfarrzeitung WIR 4, die zu Pfingsten erscheinen soll, zu spät sein sollte, werde ich die entsprechende Information über die Homepage und den Aushang an den Kirchen nachreichen.
Und nun?
Das Pastoralteam hat zugleich mit meinem Rücktrittsgesuch eine selbst erstellte Planung eingereicht, um den Übergang zu gestalten. Sie sieht in Zukunft ein Leitungsteam anstelle eines einzelnen Pfarrers vor. Herr Pastor Scherges, der mich schon seit vielen Jahren zuverlässig als stellvertretender Pfarrer vertritt und begleitet, wird zum Pfarradministrator ernannt. Er besitzt dadurch dieselben Rechte und Pflichten wie ein Pfarrer, nur ohne die dauerhafte Installierung durch eine sog. Investitur, wie ich sie noch innehatte. Er teilt sich in die Aufgaben der Pfarreileitung mit einem Team, das voraussichtlich aus drei Personen bestehen wird. Drei Mitglieder des jetzigen Pastoralteams haben sich dazu bereit erklärt, jedoch müssen diese Stellen aus rechtlichen Gründen noch einmal öffentlich ausgeschrieben werden. Spätestens nach den Sommerferien wird bekannt sein, wer außer Herrn Pastor Scherges dem Team angehören soll.
Nach meinem Weggang wird es schwer sein, die priesterlichen Dienste aufrecht zu erhalten. Wenn in absehbarerer Zeit Herr Pastor Toups in den Ruhestand treten wird, würde Herr Pastor Scherges als letzter Priester im regulären Dienst übrig bleiben. Daher ist Folgendes überaus wichtig: Bei einem Informationsabend für die Gremien der Pfarrei am 24.3.2025 hat der Personaldezernent des Bistums Essen, Herr Dr. Reinhold, das feste Versprechen abgegeben, einen weiteren Priester zur seelsorglichen Mithilfe zu entsenden. Wir bauen natürlich auch weiterhin auf die Mithilfe der Priester im Ruhestand, für deren freiwilliges und ehrenamtliches Engagement ich nach wie vor dankbar bin. Dass ich dabei alle anderen Personen, die Gottesdienste halten, ob hauptamtliche Seelsorger/innen oder ehrenamtliche Wortgottes-dienstleiter/innen und Begräbnis-leiter/innen bisher nicht erwähnt habe, bedeutet selbst-verständlich nicht, dass ich sie vergessen hätte, ganz im Gegenteil. Vielmehr danke ich ausdrücklich allen, die in Verkündigung und Liturgie arbeiten und sich abmühen, für ihren wertvollen und unverzichtbaren Dienst. Die Feier der Eucharistie ist aber ein wesentliches Lebenselement der Kirche. Und das geht trotz aller Mitwirkungsmöglichkeiten, die wir gerne nutzen, auch weiterhin nicht ohne Priester.
Die Mitglieder des Kirchenvorstandes, des Pfarrgemeinderates und des Patoralteams können zum Stand der Dinge genauso Auskunft geben wie ich, denn sie haben an dem o.g. Informationsabend nahezu vollzählig teilgenommen und werden von mir stets mit aktuellen Informationen versorgt.
Ich danke allen, die viele Jahre gern und erfolgreich mit mir zusammengearbeitet haben und wünsche, dass sich für die Pfarrei St. Lambertus alsbald eine gute Lösung für einen Neubeginn findet.
Ihr Pfarrer O. Deppe